Best of 90s

Die Architektur der spätesten Moderne

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Bahn­hof Vai­hin­gen an der Enz

1991, Baden-Württemberg, Schmitt, Kasimir und Partner, Tagungsbeitrag
Bahnhof Vaihingen/Enz (Bild: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, M. Hahn, 2020)

  • Bahnhof Vaihingen/Enz

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BAU: Bahnhof Vaihingen/Enz
ADRESSE: Neue Bahnhofstraße 36, 71665 Vaihingen an der Enz
BAUZEIT: 1986–1991
ARCHITEKT:INNEN: Schmitt, Kasimir und Partner, Karlsruhe

Große Infrastrukturprojekte begleiteten die 1980er und 1990er Jahre in Deutschland. Die bis 1991 errichtete Neubaustrecke Mannheim-Stuttgart war neben der Linie Hannover-Würzburg eine der ersten beiden Fernbahn-Initiativen der damaligen Deutschen Bundesbahn, zugelassen für den ICE mit bis zu 280 Kilometer pro Stunde. Die kleine Stadt Vaihingen an der Enz nordwestlich von Stuttgart mit ihren knapp 30.000 Einwohner:innen erhielt im Zuge dieses Bauvorhabens einen neuen Bahnhof, der 2,5 Kilometer außerhalb des historischen Stadtkerns liegt. Diese von 1986 bis 1991 vom Büro Schmitt, Kasimir und Partner aus Karlsruhe realisierte Architektur ist ein kleines, spätes Feuerwerk der Postmoderne auf dem Lande.

Die verschiedenen Baukörper – ein großes längliches Relaisstellwerk mit halbem Tonnendach, ein kreisrundes Empfangsgebäude und eine kleine überdachte Ladenzeile – sind in kontrastierender Formensprache und Materialität ausgeführt. Das Technikgebäude in Backstein gibt sich nüchtern geschlossen, das Empfangsgebäude in Stahl und Glas dagegen offen und einladend. Vor ihm zeigt eine solitär stehende Bahnhofsuhr die Zeit an. Die säulengestützte, aus dem Gesamtkomplex hervortretende Passage empfängt und leitet die Reisenden, bietet die notwendige Orientierung an. Die Addition geometrischer Grundformen ist ein typisches Spiel der Postmoderne und hat zeichenhafte Aspekte: Jede Funktion erhält eine passende architektonische Aussage, die einzelnen Funktionen des Bahnhofs werden lesbar. Typische Würdeformeln traditioneller Bahnhofsarchitektur, wie die klassische Bahnhofsuhr und die Bahnsteigüberdachungen, sind bis ins Detail gestaltet. Die Farbigkeit in Hellblau und Rosa ist charakteristisch für die Entstehungszeit. Das Architekturbüro Schmitt, Kasimir und Partner hatte 1986 einen ähnlichen Bahnhof in Hockenheim an der gleichen Schnellbahnstrecke erbaut. Neben dem 1991 eröffneten, prominenten Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe, ist der Bahnhof in Vaihingen einer der wenigen Bahnhofsneubauten in dieser Epoche. Er ist bisher noch nicht als Kulturdenkmal erfasst.

im Rahmen der Best-of-90s-Tagung „Das Ende der Moderne?“ im Juli 2021 beigetragen von Martin Hahn/Baden-württembergisches Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart

Bahnhof Vaihingen/Enz (Bild: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, A. Dubslaff, 2019)
Bahnhof Vaihingen/Enz (Bild: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, M. Hahn, 2020)
Bahnhof Vaihingen/Enz (Bild: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, M. Hahn, 2020)
Bahnhof Vaihingen/Enz (Bild: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, M. Hahn, 2020)
Bahnhof Vaihingen/Enz (Bild: Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, M. Hahn, 2020)

Bilder (Galerie/Titelbild): Baden-württembergisches Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart (zum Fotografennachweis siehe jeweils am Bild, Titelbild: M. Hahn, 2020)

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Ein Projekt von moderneREGIONAL mit Baukultur NRW, dem BDA Hessen, dem Denkmalschutzamt Hamburg und dem baden-württembergischen Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, fachlich beraten durch Kirsten Angermann, Daniel Bartetzko, Dr. Andreas Butter, Dr. Martin Bredenbeck, Dr. Matthias Ludwig und Olaf Mahlstedt, redaktionell betreut von Peter Liptau, unter der Projektleitung von Dr. Karin Berkemann.
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